Von der Kuh zum Milchprodukt – eine deutsch-russische Projektarbeit

21 Russische Schüler*innen und ihre 4 Lehrerinnen waren vom 26.08.-03.09.2019 zu Gast an der WSW

Seit stolzen 27 Jahren besteht der Schüleraustausch zwischen der Schule Nr. 1 in Gwardeisk/Kaliningrader Gebiet und der Wollenbergschule Wetter. Unser diesjähriges ökologisches Projekt führte uns auf den Bio-Bauernhof Fleckenbühl. Herr Hufen stellte uns das Suchthilfekonzept der Fleckenbühler vor. Mitarbeiter des Hofes zeigten uns die sauberen Stallanlagen. Hier gibt es Kühe, die von den Mitarbeitern beim Namen genannt werden. Sie können sich an Bürsten massieren lassen und haben viel Platz und Weidegang. Ihr pestizidfreies Futter bauen die Menschen auf Fleckenbühl selbst an. Wir durften die niedlichen Kälbchen streicheln, die Melkanlage besichtigen und uns von der tollen Atmosphäre und dem respektvollen Umgang mit den Tieren überzeugen. Ein Picknick auf der Amöneburg rundete diesen sonnigen Tag ab.

An den weiteren Projekttagen erhielten wir in einer russisch-deutschen Stationenarbeit das nötige theoretische Wissen zur Anatomie der Kuh, den Unterschieden zwischen biologisch-zertifizierter und Massentierhaltung ihren Folgen für Tier, Mensch und Umwelt. Alle lernten die Inhaltsstoffen der Milch, die Herstellung von Käse und die Gründe für Laktoseintoleranz kennen. Die Ergebnisse fassten wir auf zweisprachigen Plakaten zusammen und stellten sie auf einem Bunten Abend den Eltern und der interessierten Schulgemeinde vor.

Außerdem kochten wir gemeinsam leckere deutsche und russische Gerichte wie Ofenkartoffeln mit Kräuterquark und Bliny. Zudem stellten wir Milchprodukte wie Joghurt, Butter und Frischkäse selbst her und ließen sie uns auf frischem Brot schmecken. Zum Abschluss schrieben wir Briefe an Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Bundesagrarministerin Julia Klöckner, in denen wir die Abkehr von der Massentierhaltung hin zur nachhaltigen ökologischen Landwirtschaft forderten. Eine Stadtrallye in Marburg und eine selbstgeführte Exkursion durch Frankfurt rundeten unseren Austausch ab.

Finanziell ermöglicht wurde das bilaterale Projekt durch die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, den Förderverein der WSW, das Land Hessen, den Landkreis Marburg-Biedenkopf, die Gemeinden Wetter, Cölbe, Lahntal und Münchhausen sowie Frau Helgard Naumann. Ganz herzlichen Dank dafür!!

Wir freuen uns jetzt schon auf unseren Gegenbesuch in Gwardeisk vom 22.09.-01.10.2020!


Text und Fotos: Conny Jesberg