„Zhivi les – unser Wald soll leben!": eine deutsch-russische Projektarbeit im Naturschutz


Foto: Eugen Dusdal

Bereits seit 26 Jahren bestehen die freundschaftlichen Beziehungen und der Schüleraustausch zwischen der Schule Nr. 1 in Gwardeisk/Kaliningrader Gebiet (ehemals Ostpreußen) und der Wollenbergschule Wetter.

Im Zentrum der Begegnung steht dabei seit vielen Jahren ein gemeinsames Projekt zum Thema Umwelt und Gesellschaft.

 

Das Projektthema „Zhivi les – unser Wald soll leben!" führte die 19 Schülerinnen und Schüler der WSW mit ihren zwei Lehrerinnen Alina Wischtak und Cornelia Jesberg und dem ehrenamtlichen Betreuer Mario Hausrath vom 18.-28.09.18 in den Wald des Kaliningrader Gebiets nahe ihrer Partnerschule Gwardeisk. Neben dem Kennenlernen der russischen Kultur stand somit vor allem das Kennenlernen des Waldes, seiner Bewohner und seiner Bedeutsamkeit für uns Menschen im Zentrum der Begegnung.

 

Aktivitäten waren u.a. der Bau und das Aufhängen von Meisenkästen im Wald, eine Führung durch den Leiter des Forstamtes zur Vielfalt des örtlichen Mischwaldes mit Orientierungsübungen, die Informationsweitergabe zu einigen Vogelarten, wie z.B. Zeisel, Kuckuck, Goldhähnchen oder Specht anhand von Kurzpräsentationen der SchülerInnen, die Bestimmung von Bodenlebewesen im Labor des Ökologischen Instituts von Kaliningrad, das Kennenlernen vieler Baumarten des Alten Botanischen Gartens. Zudem besuchten die SchülerInnen eine Baumschule und halfen den Mitarbeitern vor Ort, Unkraut zu zupfen, damit die kleinen Tannen-Setzlinge besser wachsen können, bevor sie in einigen Jahren im Wald angepflanzt werden.

Weiterhin auf dem Programm standen ein ökologisch-orientierter Spaziergang im "Tanzenden Wald" des Nationalparks Kurische Nehrung, ein Besuch der dortigen Vogelwarte Rossitten mit der 98km langen, zu Russland und Litauen gehörende Sanddüne als wichtigem Vogelzuggebiet und das Dabeisein bei Forschungsaktivitäten zur Dokumentation des Vogelzuges.

Stadtführungen in Gwardeisk und Kaliningrad rundeten das umfangreiche Programm ab. Die SchülerInnen lernten, dass das ehemalige Königsberg am Ende des Zweiten Weltkrieges zu 90% zerstört wurde und man alles dafür tun muss, dass sich dieser schreckliche Teil der deutsch-russischen Geschichte auf keinen Fall wiederholt.

 

Finanziell ermöglicht wurde das Austauschprojekt durch die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, das Land Hessen, den Landkreis Marburg-Biedenkopf, den Förderverein der Wollenbergschule sowie die Gemeinden Wetter, Lahntal, Cölbe und Münchhausen. Die Wollenbergschule freut sich schon auf den Gegenbesuch im August 2019 mit dem Projektthema „Von der Kuh zum Milchprodukt".

Autorin: Conny Jesberg    Fotos: Conny Jesberg und Eugen Dusdal (Gruppenbilder)