Blumenvielfalt in Wetter: Rotary Club Wetter sät gemeinsam mit Schülern der Wollenbergschule Blumenwiesen neu ein (Fotogalerie am Textende)
Kindern und Jugendlichen die Augen für eine noch verborgene Welt zu öffnen und gleichzeitig mit dieser Botschaft auch die Erwachsenen zu erreichen, das ist das gemeinsame Anliegen des Wetteraner Rotary-Clubs, der Wollenbergschule Wetter und des Landkreises Marburg-Biedenkopf bei der Anlage und Pflege von Blumenwiesen,
von denen es nun drei Flächen in Wetter gibt. Drei Jahre zuvor wurde zentral im Stadtinneren an der Stadtmauer die erste große Blumenwiese angelegt (Die OP hat berichtet). Hier wachsen Pflanzen aus der „Tübinger Mischung“, die vom örtlichen Imkerverein empfohlen wurde, um Blütenbesuchern wie Bienen, Wildbienen, Schmetterlingen und Käfern eine ausreichende Nahrungsgrundlage zu sichern. Ca. 80 Prozent der heimischen Blütenpflanzen benötigt die Fremdbestäubung durch Insekten. Gleichzeitig bietet ergänzend gesäter roter Klatschmohn malerische Farbtupfer.
Zwei Blumenwiesen gibt es inzwischen auf dem Gelände der Wollenbergschule in Wetter, die mit Unterstützung des Landkreises angelegt werden konnten.
Eingesät wurden Stadt- und Schulwiese jetzt in strahlender Frühlingssonne mit der 9. Klasse von Herrn Debus, die schon bei der Erstanlage der Wiesen dabei war und daher professionell und mit freudiger Tatkraft zu Werke ging. Schülerin Nadine Winter hob besonders die Bewegung bei der Aktion im Vergleich zum Sitzen im Klassenraum als Genuss hervor: „Es hat Spaß gemacht. Man läuft herum und wirft die Samen überall hin“. So manche schöne Erinnerung an die Anlage der Wiesen wurde während der Säarbeiten ausgetauscht.
Die Lage dieser Wiesen macht es möglich, dass die gesamte Schulgemeinde den Lebenszyklus einer Wiese mit ihren Bewohnern täglich vor Augen hat und sich an der Entfaltung der Blumen und dem Besuch der Blütenbesucher mit allen Sinnen erfreuen kann.
Die Wiesen sind außerdem sinnvolle Lernorte in der Natur, erweitern das Schulgebäude um „Naturklassenräume“ und verbinden das Lernen mit der Realität.
Biologielehrer Steffen Debus erfreut, dass sich das Thema Biodiversität so leicht am Beispiel der Wiesen in den naturwissenschaftlichen Unterricht integrieren lässt. Das Ergebnis der Arbeit soll den Schülern als Anlass dienen, die Bedeutung von artenreichen Ökosystemen zu verstehen. Ziel ist es, so Debus, „in den Schülern die Einsicht zu wecken, dass eine Blumenwiese einen höheren ökologischen Wert besitzt, als z.B. eine regelmäßig gemähte Rasenfläche. Die hierdurch entstehende höhere Artenvielfalt an Gräsern, Kräutern und Blütenpflanzen führt auch zu einer höheren Artenvielfalt von z.B. Insekten.“
Bestaunen kann man die Wiesen übrigens mit Familie und Freunden beim traditionellen „Blumenwiesenfest“ des Rotary-Clubs Wetter am 3. Juli auf der Stadtwiese im Zentrum von Wetter von 10:00 – 17:00. An diesem Fest werden neben Schülern der Wollenbergschule auch Wetteraner Vereine beteiligt sein.
